Die Verbindung zwischen dem Unheimlichen und Wahnsinn in E.T.A. Hoffmanns Der Sandmann
Location
Ames Library, Illinois Wesleyan University
Start Date
10-4-2015 5:30 PM
End Date
10-4-2015 6:30 PM
Description
In E.T.A. Hoffmans Novelle Der Sandmann (1817) ist die Hauptfigur, die Nathanael heißt, ein mit traumatischen Erlebnissen belasteter junger Dichter. Dieses psychologische Trauma, das durch die ganze Geschichte erscheint und Nathanael im Geiste verfolgt, verursacht viele Nervenzusammenbrüche und schließlich seinen Selbstmord, weil er überhaupt nicht zwischen Realität und seiner eigenen Welt des Schreckens, die er während seiner Kindheit als ein Schild von der Wahrheit des von einem Hausfreund verursachten Traumas aufgebaut hat, unterscheiden kann. Die Unsicherheit der geistigen Gesundheit der Hauptfigur und auch die fragwürdige Glaubwürdigkeit des Erzählers während der Geschehnisse in der Novelle erschaffen eine unstabile Handlung, die nicht komplett durch einen logischen Denkprozess erklärt werden kann. Das Ziel dieses Vortrags ist eine psychoanalytische Analyse der unheimlichen Ereignisse und des Wahnsinns, der von Nathanael erfahren wird, zu präsentieren. Diese Analyse wird sich auf Freuds Ideen vom Unheimlichen, Durkheims Überlegungen zum anomischen Selbstmord, und Foucaults Erfahrungen mit dem Wahnsinn konzentrieren. Die Untersuchung des Texts mit diesen drei Theoriensätzen stellt das Unheimliche als einen Ausdruck des Kampfs zwischen zwei entgegengesetzten epistemologischen Diskursen dar: Der abergläubische, animistische Glaube gerät in Konflikt mit der wissenschaftlichen, empirischen Wissensaneignung. Durch die psychoanalytische Perspektive wird ersichtlich, dass Nathanaels Wahnsinn von seiner Unfähigkeit herstammt, die selbstgebaute Welt seiner Kindheit von der existenten materiellen Realität zu trennen. Diese Erklärung vom Unheimlichen umreißt viele kulturelle Fragen wie zum Beispiel das Fehlen des Unheimlichen wie auch das Fehlen von „Verrückten“ in religiösen oder primitiven Gesellschaften. Sie handelt auch von der Bedeutung des Unheimlichen in der Psychologie und Literatur und vom Beitrag Hoffmans in der Entwicklung des Schauerromans als literarisches Genre.
Die Verbindung zwischen dem Unheimlichen und Wahnsinn in E.T.A. Hoffmanns Der Sandmann
Ames Library, Illinois Wesleyan University
In E.T.A. Hoffmans Novelle Der Sandmann (1817) ist die Hauptfigur, die Nathanael heißt, ein mit traumatischen Erlebnissen belasteter junger Dichter. Dieses psychologische Trauma, das durch die ganze Geschichte erscheint und Nathanael im Geiste verfolgt, verursacht viele Nervenzusammenbrüche und schließlich seinen Selbstmord, weil er überhaupt nicht zwischen Realität und seiner eigenen Welt des Schreckens, die er während seiner Kindheit als ein Schild von der Wahrheit des von einem Hausfreund verursachten Traumas aufgebaut hat, unterscheiden kann. Die Unsicherheit der geistigen Gesundheit der Hauptfigur und auch die fragwürdige Glaubwürdigkeit des Erzählers während der Geschehnisse in der Novelle erschaffen eine unstabile Handlung, die nicht komplett durch einen logischen Denkprozess erklärt werden kann. Das Ziel dieses Vortrags ist eine psychoanalytische Analyse der unheimlichen Ereignisse und des Wahnsinns, der von Nathanael erfahren wird, zu präsentieren. Diese Analyse wird sich auf Freuds Ideen vom Unheimlichen, Durkheims Überlegungen zum anomischen Selbstmord, und Foucaults Erfahrungen mit dem Wahnsinn konzentrieren. Die Untersuchung des Texts mit diesen drei Theoriensätzen stellt das Unheimliche als einen Ausdruck des Kampfs zwischen zwei entgegengesetzten epistemologischen Diskursen dar: Der abergläubische, animistische Glaube gerät in Konflikt mit der wissenschaftlichen, empirischen Wissensaneignung. Durch die psychoanalytische Perspektive wird ersichtlich, dass Nathanaels Wahnsinn von seiner Unfähigkeit herstammt, die selbstgebaute Welt seiner Kindheit von der existenten materiellen Realität zu trennen. Diese Erklärung vom Unheimlichen umreißt viele kulturelle Fragen wie zum Beispiel das Fehlen des Unheimlichen wie auch das Fehlen von „Verrückten“ in religiösen oder primitiven Gesellschaften. Sie handelt auch von der Bedeutung des Unheimlichen in der Psychologie und Literatur und vom Beitrag Hoffmans in der Entwicklung des Schauerromans als literarisches Genre.