Das Politikverständnis von PEGIDA. Eine Enttäuschung durch das politische System in #hashtags
Location
Room 201, State Farm Hall
Event Website
https://www.iwu.edu/german/conference/
Start Date
2-4-2016 4:00 PM
End Date
2-4-2016 5:00 PM
Description
Im Jahre 2015 hat Deutschland fast 1.1 Million Flüchtlinge als asylsuchend registriert. Auf der Bundesebene wurden die Flüchtlinge akzeptiert, als die Kanzlerin Angela Merkel „Wir schaffen das“ wiederholte. Aber diese Öffnung Deutschlands für die Asylsuchenden wird von der Bevölkerung nicht mehrheitlich unterstützt. Viele Deutschen kritisieren diese Politik der freien Zuwanderung. Mitglieder von der Organisation PEGIDA, Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes, demonstrieren Montagabends gegen den Bundestag und dagegen wie die Politik muslimische Einwanderer und Flüchtlinge willkommen heißt. In ihrem Positionspapier und in sozialen Medien erklärt PEGIDA ihre Ansicht, dass Muslime die christlich-jüdisch geprägte Abendlandkultur Deutschlands, und die Identität des Volkes bedrohen. Die PEGIDA Demonstrationen haben zwischen 10,000 und 12,000 Teilnehmer, und der Erfolg und die Beliebtheit von PEGIDA sind ein Zeichen für wachsenden Rechtsextremismus, Exklusion, und Rassismus. Mein Vortrag analysiert das Politikverständnis von PEGIDA. Was den Ethnozentrismus von dieser Bewegung motiviert ist nicht nur die Vorstellung von einer kulturellen Bedrohung durch die Flüchtlinge, sondern auch der Eindruck, dass Bürger aus politischen Entscheidungsprozessen ausgeschlossen werden. Die Kluft zwischen dem Volk, und der politischen Elite und der Bundesregierung, frustriert die Demonstranten. PEGIDA Anhänger glauben, dass sie keinen direkten politischen Einfluss haben und sehen ihre Vorstellung von nationaler Identität nicht in der nationalen Politik repräsentiert. Anhand einer Untersuchung der twitter Aktivität von PEGIDA und ähnlichen Organisationen, zeige ich, dass PEGIDAs Einsatz von #hashtags eine Enttäuschung durch das politische System (und durch Demokratie) reflektiert. Es ist keine Enttäuschung, die weder ganz religiös noch kulturell ist. PEGIDA Anhänger definieren ein ethnisches und kulturelles Verständnis von ihrer Staatsangehörigkeit das in Opposition zur gesetzlichen und politischen Definition von Staatsbürgerschaft in der BRD steht. Sie berufen sich auf einen ethnischen Begriff von „dem Volk“, der Ausländer ausschliesst.
Das Politikverständnis von PEGIDA. Eine Enttäuschung durch das politische System in #hashtags
Room 201, State Farm Hall
Im Jahre 2015 hat Deutschland fast 1.1 Million Flüchtlinge als asylsuchend registriert. Auf der Bundesebene wurden die Flüchtlinge akzeptiert, als die Kanzlerin Angela Merkel „Wir schaffen das“ wiederholte. Aber diese Öffnung Deutschlands für die Asylsuchenden wird von der Bevölkerung nicht mehrheitlich unterstützt. Viele Deutschen kritisieren diese Politik der freien Zuwanderung. Mitglieder von der Organisation PEGIDA, Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes, demonstrieren Montagabends gegen den Bundestag und dagegen wie die Politik muslimische Einwanderer und Flüchtlinge willkommen heißt. In ihrem Positionspapier und in sozialen Medien erklärt PEGIDA ihre Ansicht, dass Muslime die christlich-jüdisch geprägte Abendlandkultur Deutschlands, und die Identität des Volkes bedrohen. Die PEGIDA Demonstrationen haben zwischen 10,000 und 12,000 Teilnehmer, und der Erfolg und die Beliebtheit von PEGIDA sind ein Zeichen für wachsenden Rechtsextremismus, Exklusion, und Rassismus. Mein Vortrag analysiert das Politikverständnis von PEGIDA. Was den Ethnozentrismus von dieser Bewegung motiviert ist nicht nur die Vorstellung von einer kulturellen Bedrohung durch die Flüchtlinge, sondern auch der Eindruck, dass Bürger aus politischen Entscheidungsprozessen ausgeschlossen werden. Die Kluft zwischen dem Volk, und der politischen Elite und der Bundesregierung, frustriert die Demonstranten. PEGIDA Anhänger glauben, dass sie keinen direkten politischen Einfluss haben und sehen ihre Vorstellung von nationaler Identität nicht in der nationalen Politik repräsentiert. Anhand einer Untersuchung der twitter Aktivität von PEGIDA und ähnlichen Organisationen, zeige ich, dass PEGIDAs Einsatz von #hashtags eine Enttäuschung durch das politische System (und durch Demokratie) reflektiert. Es ist keine Enttäuschung, die weder ganz religiös noch kulturell ist. PEGIDA Anhänger definieren ein ethnisches und kulturelles Verständnis von ihrer Staatsangehörigkeit das in Opposition zur gesetzlichen und politischen Definition von Staatsbürgerschaft in der BRD steht. Sie berufen sich auf einen ethnischen Begriff von „dem Volk“, der Ausländer ausschliesst.
https://digitalcommons.iwu.edu/germanresearch/2016/fluchtlingskrise/2