Durch die gläserne Decke brechen, nur um eine politische Mauer zu finden
Location
Ames Library
Event Website
https://www.iwu.edu/german/conference/
Start Date
1-4-2016 4:30 PM
End Date
1-4-2016 5:30 PM
Description
Viele deutsche Wissenschaftler, darunter auch viele Forscherinnen, kehrten nach dem zweiten Weltkrieg aus dem Exil zurück, um ihre akademischen Studien in deutschsprachigen Ländern fortzusetzen. Aber es gab nur zwei Naturwissenschaftlerinnen, die in Ost Berlin zurückkehrten: Katharina (Käthe) Boll-Dornberger und Lilli Segal. Mein Projekt, das auf Feldforschungen in Berlin im Herbst 2015 basiert, analysiert anhand ihrer Biographien die komplizierten Arbeitsbedingungen von Naturwissenschaftlerinnen in der DDR im Spannungsfeld von Politik und Geschlecht.
Die DDR erreichte die Geschlechtergleichheit auf dem Feld der Naturwissenschaften zwischen 1960er und den 1980er Jahren. Boll-Dornberger und Segal kehrten also zu einer radikal anderen Umwelt als die frauenfeindliche Gesellschaft während der Nazidiktatur zurück. In meiner Forschung argumentiere ich, dass die alte frauenfeindliche Mentalität für die Karrieren von Naturwissenschaftlerinnen eine geringere Rolle spielte als vor 1945, aber dass nun politische Hindernisse auftraten. Ich benutze die Biographien von Katharina Boll-Dornberger und Lilli Segal als Beispiele dieses neuen naturwissenschaftlichen Umfelds. Käthe habilitierte sich an der Humboldt Universität und seit 1968 war sie die Forschungsdirektorin am Institut für physikalische Chemie. Im Gegensatz zu Käthe war Lille Segal ein Nachkömmling der Wissenschaft. Als sie 46 Jahre alt war, qualifizierte sie sich auf dem Gebiet der Immunologie. Obwohl Käthe und Lilli mehr Karrieremöglichkeiten als Frauen früherer Generation hatten, konnten diese DDR-Rückkehrerinnen ihre Forschung nicht ungehindert ausüben, da zum Beispiel die Politik ihre weltweite Zusammenarbeit mit anderen Wissenschaftlern begrenzte oder ihre Forschung von der Regierung wie Propaganda benutzte wurde. Auf meinem Poster zeige ich, wie Politik mehr als Geschlecht die Karrieren der etablierten Wissenschaftlerinnen beeinträchtigte.
Durch die gläserne Decke brechen, nur um eine politische Mauer zu finden
Ames Library
Viele deutsche Wissenschaftler, darunter auch viele Forscherinnen, kehrten nach dem zweiten Weltkrieg aus dem Exil zurück, um ihre akademischen Studien in deutschsprachigen Ländern fortzusetzen. Aber es gab nur zwei Naturwissenschaftlerinnen, die in Ost Berlin zurückkehrten: Katharina (Käthe) Boll-Dornberger und Lilli Segal. Mein Projekt, das auf Feldforschungen in Berlin im Herbst 2015 basiert, analysiert anhand ihrer Biographien die komplizierten Arbeitsbedingungen von Naturwissenschaftlerinnen in der DDR im Spannungsfeld von Politik und Geschlecht.
Die DDR erreichte die Geschlechtergleichheit auf dem Feld der Naturwissenschaften zwischen 1960er und den 1980er Jahren. Boll-Dornberger und Segal kehrten also zu einer radikal anderen Umwelt als die frauenfeindliche Gesellschaft während der Nazidiktatur zurück. In meiner Forschung argumentiere ich, dass die alte frauenfeindliche Mentalität für die Karrieren von Naturwissenschaftlerinnen eine geringere Rolle spielte als vor 1945, aber dass nun politische Hindernisse auftraten. Ich benutze die Biographien von Katharina Boll-Dornberger und Lilli Segal als Beispiele dieses neuen naturwissenschaftlichen Umfelds. Käthe habilitierte sich an der Humboldt Universität und seit 1968 war sie die Forschungsdirektorin am Institut für physikalische Chemie. Im Gegensatz zu Käthe war Lille Segal ein Nachkömmling der Wissenschaft. Als sie 46 Jahre alt war, qualifizierte sie sich auf dem Gebiet der Immunologie. Obwohl Käthe und Lilli mehr Karrieremöglichkeiten als Frauen früherer Generation hatten, konnten diese DDR-Rückkehrerinnen ihre Forschung nicht ungehindert ausüben, da zum Beispiel die Politik ihre weltweite Zusammenarbeit mit anderen Wissenschaftlern begrenzte oder ihre Forschung von der Regierung wie Propaganda benutzte wurde. Auf meinem Poster zeige ich, wie Politik mehr als Geschlecht die Karrieren der etablierten Wissenschaftlerinnen beeinträchtigte.
https://digitalcommons.iwu.edu/germanresearch/2016/posters/5