Presenter Information

Helen Titchener, Lawrence University

Location

Room 201, State Farm Hall, Illinois Wesleyan University

Start Date

5-4-2014 3:45 PM

End Date

5-4-2014 5:00 PM

Description

In diesem Vortrag werde ich zeigen, dass der Tod der Hauptfigur in Irmtraud Morgners 1974 Roman Leben und Abenteuer der Trobadora Beatriz nach Zeugnissen ihrer Spielfrau Laura eine feministische Rückgewinnung ist. Beatriz’ Tod ermöglicht Beatriz selbst, den anderen weiblichen Figuren Olga und Laura, und den weiblichen und auch männlichen Figuren Benno und Valaska weiter und besser zu leben. Wie ihr Schlaf, mit dem das Buch anfängt, gibt ihr Tod Beatriz eine neue Chance zu Leben. Das Konzept des besseren und rettenden Todes anstatt Beatriz’ möglichen Lebens, zeigt, dass die Deutsche Demokratische Republik in den siebziger Jahren keine Welt für Frauen war, trotz DDR Propaganda. Mein Vortrag konzentriert sich auf die Szene von Beatriz’ Tod und die folgenden Szenen (Valaskas Gute Botschaft, Lauras Kooptierung zu Tafelrunde und Bennos erste Geschichte über Beatriz) aber nutzt auch Beispiele von anderen Teilen des Romans, um Beatriz’ Tod als eine rettende Akt zu erklären. Ich widerlege die Idee, dass Beatriz’ Tod und Bennos anschließende Geschichte über Beatriz, Akte zwecks weiblichen Ausradierens sind. Ich baue auf Silke von der Emdes Konzept des überschreiben auf, und versuche Beatriz’ Tod als eine Freilassung zu erklären. Schließlich nutze ich dieses Konzept, um Morgners Doppelgänger und Aufsagen in und nach dem Tod von Beatriz zu verstehen. Von der Emdes „Überschreiben“ erklärt Morgners viele Autorinnen und wiederholten Geschichten als Waffen für eine weibliche Geschichtswissenschaft und weibliche Utopien. Wie von der Emde, verstehe ich Benno als eine weibliche Figur, und zeige weiterhin, dass seine Darstellung von Beatriz’ Tod kein weibliches Schweigen verursacht. Nach meiner Lesart von dem Ende bleibt das Buch ein feministischer Text trotz und eben infolge des Todes von Beatriz.

Share

COinS
 
Apr 5th, 3:45 PM Apr 5th, 5:00 PM

Beatriz’ Tod als eine Art weiter zu leben: ‚Überschreiben‘ in Irmtraud Morgeners Leben und Abenteuer der Trobadora Beatriz nach ihrer Spielfrau Laura

Room 201, State Farm Hall, Illinois Wesleyan University

In diesem Vortrag werde ich zeigen, dass der Tod der Hauptfigur in Irmtraud Morgners 1974 Roman Leben und Abenteuer der Trobadora Beatriz nach Zeugnissen ihrer Spielfrau Laura eine feministische Rückgewinnung ist. Beatriz’ Tod ermöglicht Beatriz selbst, den anderen weiblichen Figuren Olga und Laura, und den weiblichen und auch männlichen Figuren Benno und Valaska weiter und besser zu leben. Wie ihr Schlaf, mit dem das Buch anfängt, gibt ihr Tod Beatriz eine neue Chance zu Leben. Das Konzept des besseren und rettenden Todes anstatt Beatriz’ möglichen Lebens, zeigt, dass die Deutsche Demokratische Republik in den siebziger Jahren keine Welt für Frauen war, trotz DDR Propaganda. Mein Vortrag konzentriert sich auf die Szene von Beatriz’ Tod und die folgenden Szenen (Valaskas Gute Botschaft, Lauras Kooptierung zu Tafelrunde und Bennos erste Geschichte über Beatriz) aber nutzt auch Beispiele von anderen Teilen des Romans, um Beatriz’ Tod als eine rettende Akt zu erklären. Ich widerlege die Idee, dass Beatriz’ Tod und Bennos anschließende Geschichte über Beatriz, Akte zwecks weiblichen Ausradierens sind. Ich baue auf Silke von der Emdes Konzept des überschreiben auf, und versuche Beatriz’ Tod als eine Freilassung zu erklären. Schließlich nutze ich dieses Konzept, um Morgners Doppelgänger und Aufsagen in und nach dem Tod von Beatriz zu verstehen. Von der Emdes „Überschreiben“ erklärt Morgners viele Autorinnen und wiederholten Geschichten als Waffen für eine weibliche Geschichtswissenschaft und weibliche Utopien. Wie von der Emde, verstehe ich Benno als eine weibliche Figur, und zeige weiterhin, dass seine Darstellung von Beatriz’ Tod kein weibliches Schweigen verursacht. Nach meiner Lesart von dem Ende bleibt das Buch ein feministischer Text trotz und eben infolge des Todes von Beatriz.