Location
Room 201, State Farm Hall, Illinois Wesleyan University
Start Date
5-4-2014 3:45 PM
End Date
5-4-2014 5:00 PM
Description
Die größte Gefahr für Frauen im 18. Jahrhundert war die patriarchale Machtstruktur, die ihre Leben bestimmte. Dies beschäftigte nicht nur die Frauen, die unter ihr litten, sondern auch die Autoren des Sturm und Drang. Diese Männer der Aufklärung waren vor allem von der Tragödie des Kindsmords inspiriert. Bespielhaft hierfür sind die berühmten Werke Faust (Johann Wolfgang von Goethe schrieb mehrere Fassungen und zwei Teile, ich werde mich nur mit Faust I beschäftigen). Faust, der zwar als hervorragender, aber auch als typischer Mann beschrieben wird folgt einem Schema der Zeit. Er ist angezogen von der Unschuld und Tugend von Gretchen, doch in einer Gesellschaft in der er, als Mann, nahezu absolute Macht über Frauen besitzt, braucht er sich nicht um Ehre zu sorgen. Stattdessen nimmt er sich was er will, Gretchen, und verliert dadurch das, was er an ihr attraktiv fand. Daraufhin verlässt er sie, weil sie sich für ihn nicht mehr interessant. Durch Mephistos Kritik wird gezeigt, dass dieser Vorgang typisch für Männer der Zeit war. Mephisto bemängelt ebenfalls die Ehre in einem solchen Vorgehen. Gretchen wird ein Opfer der Gesellschaft, doch an ihrer Situation trägt nicht die Gesellschaft Schuld, sondern Faust, der im Gegensatz zu Gretchen ungestraft davon kommt. Faust I kritisiert den Umgang der Gesellschaft mit schwangeren, verlassenen Frauen und die Männer, die sie in eine solche Situation bringen durch die Ausnutzung ihrer Macht.
Included in
Der Faust’sche Paradox und wer an Kindsmord Schuld ist
Room 201, State Farm Hall, Illinois Wesleyan University
Die größte Gefahr für Frauen im 18. Jahrhundert war die patriarchale Machtstruktur, die ihre Leben bestimmte. Dies beschäftigte nicht nur die Frauen, die unter ihr litten, sondern auch die Autoren des Sturm und Drang. Diese Männer der Aufklärung waren vor allem von der Tragödie des Kindsmords inspiriert. Bespielhaft hierfür sind die berühmten Werke Faust (Johann Wolfgang von Goethe schrieb mehrere Fassungen und zwei Teile, ich werde mich nur mit Faust I beschäftigen). Faust, der zwar als hervorragender, aber auch als typischer Mann beschrieben wird folgt einem Schema der Zeit. Er ist angezogen von der Unschuld und Tugend von Gretchen, doch in einer Gesellschaft in der er, als Mann, nahezu absolute Macht über Frauen besitzt, braucht er sich nicht um Ehre zu sorgen. Stattdessen nimmt er sich was er will, Gretchen, und verliert dadurch das, was er an ihr attraktiv fand. Daraufhin verlässt er sie, weil sie sich für ihn nicht mehr interessant. Durch Mephistos Kritik wird gezeigt, dass dieser Vorgang typisch für Männer der Zeit war. Mephisto bemängelt ebenfalls die Ehre in einem solchen Vorgehen. Gretchen wird ein Opfer der Gesellschaft, doch an ihrer Situation trägt nicht die Gesellschaft Schuld, sondern Faust, der im Gegensatz zu Gretchen ungestraft davon kommt. Faust I kritisiert den Umgang der Gesellschaft mit schwangeren, verlassenen Frauen und die Männer, die sie in eine solche Situation bringen durch die Ausnutzung ihrer Macht.