Nie wieder…Was? Eine Analyse der deutschen Außenpolitik im Irak- und im Bosnienkrieg
Location
Room 201, State Farm Hall, Illinois Wesleyan University
Start Date
11-4-2015 3:30 PM
End Date
11-4-2015 4:45 PM
Description
Meine These ist eine interdisziplinäre Untersuchung über die Frage, warum Deutschland seine Außenpolitik zwischen dem Irakkrieg (1990-1991) und dem Bosnienkrieg (1992-1995) änderte. Im Irakkrieg folgte Deutschland der traditionellen westdeutschen Außenpolitik: Man bezahlte für den Krieg, benutzte aber nicht die Bundeswehr. Im Bosnienkrieg griff die Bundeswehr in den Krieg ein. Diese These untersucht den Zusammenhang von Politik, Geschichte und Deutschlands sozio-historischer Identität in drei verschiedenen Gruppen: Politiker (Kanzler Helmut Kohl sowie die Außenminister Hans-Dietrich Genscher und Klaus Kinkel), verschiedene Intellektuelle (z.B. Günter Grass, Theo Sommer, und Peter Schneider), und Meinungsumfragen von der Zeit der zwei Kriege. Ich benutze die Rollentheorie um die Hypothese aufzustellen, dass Deutschlands Auffassung der eigenen weltpolitischen Rolle (perceived role) sich zwischen den erwähnten Kriegen änderte. Die Rollentheorie ist eine Theorie, die von Soziologen und Psychologen begründet wurde. Nur später wurde diese Theorie von Politikwissenschaftlern verwendet. Die Rollentheorie als soziologische und psychologische Theorie besagt, dass man in verschiedenen Situationen unterschiedlich handelt. Zum Beispiel, man verhält sich als Student und als Freund jeweils anders. Ich benutzte die Theorie von dem Politikwissenschaftler K.J. Holsti um Deutschlands Rolle(n) festzustellen und definiere zwei verschiedene Auffassungen: Eine zivile (civilian) Rolle und eine humanitär-interventionistische (humanitarian interventionist) Rolle. Staaten mit der zivilen Rolle glauben an wirtschaftliche und politische Einbindung, die Förderung der Demokratie. Für diese Rolle sind Gewalt und Militäreinsätze nur letzte Notlösungen. Die humanitär-interventionistische Rolle unterscheidet sich davon in entscheidenden Punkten. Staaten mit dieser Rolle glauben, dass sie ihre Staatsbürger vor allem beschützen müssen. Das heißt konkret: Wenn ein Staat seine eigene Bevölkerung in Gefahr bringt, ist ein anderer Staat verpflichtet, einzugreifen. Im Fall von Bosnien, wo Völkermord ein Thema wurde, entschied Deutschland sich dazu, militärisch einzugreifen. In dieser Arbeit untersuche ich die Reden und Publikationen des Kanzlers und der Außenminister Genscher und Kinkel, die Standpunkte von verschiedenen Intellektuellen, und Meinungsumfragen, um verschiedene Standpunkte zu verstehen. Meine wichtigsten Quellen sind amtliche Protokolle, Zeitungsartikel und Forschungsliteratur. Bei der Arbeit zu diesem Thema bin ich zu interessanten und mitunter überraschenden Ergebnissen gelangt.
Nie wieder…Was? Eine Analyse der deutschen Außenpolitik im Irak- und im Bosnienkrieg
Room 201, State Farm Hall, Illinois Wesleyan University
Meine These ist eine interdisziplinäre Untersuchung über die Frage, warum Deutschland seine Außenpolitik zwischen dem Irakkrieg (1990-1991) und dem Bosnienkrieg (1992-1995) änderte. Im Irakkrieg folgte Deutschland der traditionellen westdeutschen Außenpolitik: Man bezahlte für den Krieg, benutzte aber nicht die Bundeswehr. Im Bosnienkrieg griff die Bundeswehr in den Krieg ein. Diese These untersucht den Zusammenhang von Politik, Geschichte und Deutschlands sozio-historischer Identität in drei verschiedenen Gruppen: Politiker (Kanzler Helmut Kohl sowie die Außenminister Hans-Dietrich Genscher und Klaus Kinkel), verschiedene Intellektuelle (z.B. Günter Grass, Theo Sommer, und Peter Schneider), und Meinungsumfragen von der Zeit der zwei Kriege. Ich benutze die Rollentheorie um die Hypothese aufzustellen, dass Deutschlands Auffassung der eigenen weltpolitischen Rolle (perceived role) sich zwischen den erwähnten Kriegen änderte. Die Rollentheorie ist eine Theorie, die von Soziologen und Psychologen begründet wurde. Nur später wurde diese Theorie von Politikwissenschaftlern verwendet. Die Rollentheorie als soziologische und psychologische Theorie besagt, dass man in verschiedenen Situationen unterschiedlich handelt. Zum Beispiel, man verhält sich als Student und als Freund jeweils anders. Ich benutzte die Theorie von dem Politikwissenschaftler K.J. Holsti um Deutschlands Rolle(n) festzustellen und definiere zwei verschiedene Auffassungen: Eine zivile (civilian) Rolle und eine humanitär-interventionistische (humanitarian interventionist) Rolle. Staaten mit der zivilen Rolle glauben an wirtschaftliche und politische Einbindung, die Förderung der Demokratie. Für diese Rolle sind Gewalt und Militäreinsätze nur letzte Notlösungen. Die humanitär-interventionistische Rolle unterscheidet sich davon in entscheidenden Punkten. Staaten mit dieser Rolle glauben, dass sie ihre Staatsbürger vor allem beschützen müssen. Das heißt konkret: Wenn ein Staat seine eigene Bevölkerung in Gefahr bringt, ist ein anderer Staat verpflichtet, einzugreifen. Im Fall von Bosnien, wo Völkermord ein Thema wurde, entschied Deutschland sich dazu, militärisch einzugreifen. In dieser Arbeit untersuche ich die Reden und Publikationen des Kanzlers und der Außenminister Genscher und Kinkel, die Standpunkte von verschiedenen Intellektuellen, und Meinungsumfragen, um verschiedene Standpunkte zu verstehen. Meine wichtigsten Quellen sind amtliche Protokolle, Zeitungsartikel und Forschungsliteratur. Bei der Arbeit zu diesem Thema bin ich zu interessanten und mitunter überraschenden Ergebnissen gelangt.