Die merkwürdige Philosophie des Lebens Siegmunds
Location
Room 202, State Farm Hall, Illinois Wesleyan University
Start Date
5-4-2014 2:15 PM
End Date
5-4-2014 3:30 PM
Description
Tiecks Die beiden merkwürdigsten Tage aus Siegmunds Leben ist eine Erzählung aus dem Jahr 1796. Obwohl Tieck öfters als Autor aus der Frühromantik bezeichnet wird, gehören seine früheren Werke zur Spätaufklärung. In dieser Kurzgeschichte besucht Siegmund eine Stadt, in der er versucht, Rat des Präsidenten zu werden. Während seiner Zeit in der Stadt trifft er viele Menschen bzw. im Gasthof und die verschiedenen Figuren besprechen ihre Lebensphilosophien. Während dieser Gespräche ist Siegmund oft unhöflich. Meines Erachtens ist diese Erzählung eine Parodie des Genres „moralische Erzählung,“ die während der Aufklärung populär waren. In dieser Arbeit werden erstens Siegmunds Motivierungen und Taten durch den kategorischen Imperativ von Immanuel Kant analysiert. Zweitens erkläre ich die Aussagen des Erzählers, die eine Kritik an Siegmunds Lebensphilosophie üben. Schließlich werden die Obergrenzen der Aufklärungsphilosophie laut dem Erzähler erläutert. Durch Siegmund wird die Philosophie der Aufklärung lächerlich gemacht. Insofern Siegmund den kategorischen Imperativ folgt, zeigt er, dass der kategorische Imperativ nicht allein als Prüfung der Moralität stehen kann. Da der kategorische Imperativ nur auf die Motivierung und die Tat fokussiert, statt des Ergebnisses, nimmt Siegmund keine Beziehung zwischen seine Taten und die Folgen wahr. Siegmund tut immer etwas Falsches, oder wenigstens hat er immer die falsche Motivierung. Seine Fähigkeit, alles falsch zu machen, und trotzdem das gesuchte Ergebnis zu bekommen, zeigt die Kritik, die an den kategorischen Imperativ geübt wird. Die sarkastische Darstellung von Siegmund zeigt, wie es ist, wenn jemand die Folgen der Taten ignoriert. Diese direkte Kritik an den kategorischen Imperativ kontextualisiert Tiecks spätere Werke, die eher implizit die Aufklärung kritisieren.
Die merkwürdige Philosophie des Lebens Siegmunds
Room 202, State Farm Hall, Illinois Wesleyan University
Tiecks Die beiden merkwürdigsten Tage aus Siegmunds Leben ist eine Erzählung aus dem Jahr 1796. Obwohl Tieck öfters als Autor aus der Frühromantik bezeichnet wird, gehören seine früheren Werke zur Spätaufklärung. In dieser Kurzgeschichte besucht Siegmund eine Stadt, in der er versucht, Rat des Präsidenten zu werden. Während seiner Zeit in der Stadt trifft er viele Menschen bzw. im Gasthof und die verschiedenen Figuren besprechen ihre Lebensphilosophien. Während dieser Gespräche ist Siegmund oft unhöflich. Meines Erachtens ist diese Erzählung eine Parodie des Genres „moralische Erzählung,“ die während der Aufklärung populär waren. In dieser Arbeit werden erstens Siegmunds Motivierungen und Taten durch den kategorischen Imperativ von Immanuel Kant analysiert. Zweitens erkläre ich die Aussagen des Erzählers, die eine Kritik an Siegmunds Lebensphilosophie üben. Schließlich werden die Obergrenzen der Aufklärungsphilosophie laut dem Erzähler erläutert. Durch Siegmund wird die Philosophie der Aufklärung lächerlich gemacht. Insofern Siegmund den kategorischen Imperativ folgt, zeigt er, dass der kategorische Imperativ nicht allein als Prüfung der Moralität stehen kann. Da der kategorische Imperativ nur auf die Motivierung und die Tat fokussiert, statt des Ergebnisses, nimmt Siegmund keine Beziehung zwischen seine Taten und die Folgen wahr. Siegmund tut immer etwas Falsches, oder wenigstens hat er immer die falsche Motivierung. Seine Fähigkeit, alles falsch zu machen, und trotzdem das gesuchte Ergebnis zu bekommen, zeigt die Kritik, die an den kategorischen Imperativ geübt wird. Die sarkastische Darstellung von Siegmund zeigt, wie es ist, wenn jemand die Folgen der Taten ignoriert. Diese direkte Kritik an den kategorischen Imperativ kontextualisiert Tiecks spätere Werke, die eher implizit die Aufklärung kritisieren.